Urlaubszeit! Was für ein Glück, wenn man in der Post-Lockdown-Zeit eine schöne Unterkunft bekommen hat. Doch wohin mit Fiffi, wenn man ihn nicht mitnehmen kann oder will? Es gibt unterschiedliche Betreuungskonzepte. Drei davon möchte ich hier vorstellen.
Familie oder Pfadfinder?
Fangen wir mit der All-in-Lösung an: der Umzug auf Zeit zu einem geliebten Freund oder Familienmitglied. Für den Hund ändert sich kaum etwas. Es wird gekuschelt und verwöhnt und beide Seiten genießen die Zeit in vollen Zügen. Bevor es anstrengend wird, ist der Urlaub vorbei und der Hund zieht wieder aus. Ein bisschen wie der Enkel-Besuch bei Oma und Opa. Eventuell hat der Hund nach seinen Ferien ein paar Marotten oder Hüftgold im Gepäck, aber in Anbetracht der glücklichen Augen kann man da drüber hinwegsehen.
Hundepensionen mit gemischten Gruppen sind die perfekte Spielwiese für die Wildcamper unter den Hunden. Das ist ein bisschen wie das Sommerlager der Pfadfinder. Den ganzen Tag ist irgendwas los. Geschlafen und gegessen wird zu wenig, dafür gibt es Abenteuer, Dreck und Gruppengedöns. Das klappt gut, wenn der Hund Bock auf andere Hunde hat und sich in Gruppen zu benehmen weiß. Die Betreuer sollten Erfahrung mit Hundegruppen haben und wissen, was man laufen lässt und was nicht. „Die machen das unter sich“ ist an dieser Stelle nicht angebracht. Eine Probeunterbringung oder eine Eingewöhnung ist hier auf jeden Fall sinnvoll.
Profis für Problemhunde
Eine sehr empfehlenswerte Variante ist die Unterbringung bei Hundetrainern, Dogwalkern oder anderen Hundeprofis. Sie integrieren den Hund in ihren Alltag als wäre es der eigene. Für die Urlaubszeit genießt der Gast die Mischung aus Fürsorge, Regeln und klaren Strukturen, was gerade bei schwierigen Hunden eine optimale Betreuung ermöglicht. Meist ist es für Problemhunde auch die einzige Möglichkeit. Wenn Hunde mit Aggression oder Angst um die Ecke kommen, stoßen Familienmitglieder und Hundepensionen häufig an ihre Grenzen. Für die Besitzer bedeutet das, entweder nicht in den Urlaub zu fahren oder ihr „Enfant terrible“ mitzunehmen. Was kann es da für eine Entlastung sein, wenn sie sich mal ohne oder von ihrem Hund erholen können.
Was für dich passt, probierst du am besten aus. Vorab-Besichtigung geben gute Einblicke und helfen dir bei der Entscheidung. Eventuell wird es teuer und du muss ein Stück fahren. Gute Betreuungen sind rar gesät und bestehen auf eine angemessene Bezahlung ihres 24/7-Jobs. Doch der Aufwand lohnt sich, denn du suchst nicht weniger als eine zweite Heimat für deinen Hund.